Wenn Christiane zum Schreiben einlädt, tut sie das, indem sie einem drei Wörter unterbreitet. Dieses mal sind es die Wörter „Erzählstoff“, „sanft“ und „vibrieren“. Da japst man erst einmal geistig nach Luft und ringt wonach? Richtig, nach einer Idee.
Ich schreibe Händy, ganz recht. Denn meins ist eins mit ä. Das bestimme ich, selbst wenn man das für eine fixe Idee halten sollte. Apropos Idee…
Ideen sind irgendwie da und auch wieder nicht. Sie machen sich nicht bemerkbar wie mein Händy, das sanft vibriert, wenn es angefunkt wird. Aber man muss wie ein Händy stets empfangsbereit sein, wozu uns der liebe Gott mit der Intuition ausgestattet hat, die ich mir wie einen Radarschirm vorstelle, der nichts anderes tut als Impulsen aus der Welt des Geistes zu signalisieren, dass sie herzlich willkommen sind. Wenn schließlich eine Idee vom Radar meiner Intuition aufgefangen worden ist, liegt es an mir, sie auch wahrzunehmen, was im Trubel des Alltags keine leichte Aufgabe ist. Denn Ideen warten nicht lange. Wenn sie ignoriert werden, verschwinden sie einfach wieder, um vielleicht einem anderen Radarschirm die Aufwartung zu machen oder auf Nimmerwiedersehen in der Welt des Geistes unterzutauchen.
Aber was habe ich, wenn ich tatsächlich eine Idee habe, beispielsweise zu einem Text wie diesem? Mitteilen kann ich sie erst, wenn ich sie so sehr verinnerlicht und in meiner Vernunft verankert habe, dass sie sich mithilfe von Wörtern zu einem Gedanken formen lässt. Allerdings besteht in dieser Phase die große Gefahr, dass eine Idee nur unzureichend in Sprache übersetzt wird, etwa weil meine sprachlichen Möglichkeiten weit davon entfernt sind, die Idee angemessen wiederzugeben. Das ist wie mit Träumen, die so einzigartig sein können, dass es nicht möglich ist, sie verständlich nachzuerzählen.
Das bedeutet, dass einem Schriftsteller selten ein exakt konturierter Erzählstoff einfällt, den er nur noch abzurufen braucht wie eine Datei aus der Cloud. Erst kommt die Idee, dann die Arbeit.
Hat dies auf Emsemsem.net rebloggt.
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Stimmt, erst kommt die Idee, dann die Arbeit, das geht mir nicht anders. Wenn es gut klappt, habe ich einen roten Faden und kann an dem entlangschreiben. Wenn es nicht klappt, dann finde die Idee zu banal, zu oberflächlich, zu wenig aussagekräftig – und dann lasse ich es meist.
Alles nicht so leicht manchmal.
Danke dir für die Etüde! 👍
Morgenkaffeegrüße 😀🌤️🌼☕🍪👍
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Man muss manchmal rigoros sein. Was ich schon zusammengeschrieben und am Ende zerknirscht zerknüllt und in diesen 🗑️ versenkt habe.
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