Die nachfolgende Anekdote basiert 1. auf Selbsterlebtem und wurde 2. inspiriert von Bild eins der Impulswerkstatt.
Sind wir nicht alle Individualisten? Wenn aber wirklich alle, sind wir dann noch welche? Abseits von derlei Tiefsinnigkeiten gibt es nun einmal zu allen Zeiten ein Schönheitsideal, dem es nachzueifern gilt, Mühe hin, Kosten her. Was dabei die kosmetische Korrektur nicht vermag, muss immer häufiger die Chirurgie richten.
Ich bin einmal Zeuge eines Gesprächs zweier Frauen vom, wie ich finde, sympathischen Aber-bitte-mit-Sahne-Typ geworden. Unüberhörbar beklagten sie sich über den zeitlichen und monetären Aufwand, den sie betreiben müssten, um die Männer von ihrer körperlichen Attraktivität zu überzeugen. Alles, was mit Fitness und Lifting, mit Kalorienzählen und Diät, mit Schminken und Mode zusammenhängt, wurde einer unbarmherzigen Fundamentalkritik unterzogen. Der etwas angestaubte Werbeslogan „Ich will so bleiben, wie ich bin“ erhielt in meiner Gegenwart am Nebentisch, die freilich geflissentlich ignoriert wurde, eine eindrückliche Bestätigung.
In Verkennung der dräuenden Gefahr – schon die Art, wie sie das Wort „Männer“ aussprachen, hätte mich warnen müssen – wurde ich übermütig und mischte mich in das Gespräch ein.
Ich zöge, legte ich frohgemut los, jedes ungeschminkte (vielleicht sagte ich auch „wahre”) einem noch so raffiniert geschminkten Gesicht vor. Nichts berühre mich peinlicher als das „übergeschminkte Visagistenantlitz“ einer nicht alt werden wollenden Hollywood-Diva.
Die abrupt einsetzende Stille war kurz, aber heftig. Sie genügte, um die an sich leutselige Mimik der Damen ins leicht Sardonische kippen zu lassen. Mit anderen Worten: Ich steckte knietief in einem gigantischen Fettnapf.
Als gälte es, sämtliche Sonnenstrahlen gefrieren zu lassen, wiesen mich eisige Blicke in die Schranken, wie mir das im Leben noch nicht widerfahren ist. Ich verstünde eben die Frauen nicht, sagte die eine unter heftigstem Kopfnicken der anderen, und nach einem angewiderten „Typisch Mann“ nahmen sie den Faden ihres so rüde unterbrochenen Gesprächs wieder auf.
Hätte ich mich doch nur auf meine Rolle als unfreiwilliger Zeuge beschränkt.
Hat dies auf Emsemsem.net rebloggt.
LikeLike
Hehehe, da bist du ja wirklich in einem Riesenfettnäpfchen gelandet und die beiden Damen haben noch fleißig nachgeschaufelt und über dein Haupt gegossen. Inhaltlich bin ich da ja ganz auf deiner Seite bei so ziemlich allem, was du an „Anti-Aging“ aufzählst. Ein ganz besonders blöder Ausdruck zum Thema.
Herzlichen Dank für den Beitrag, der das Bild von einer ganz anderen Seite als bisher betrachtet.
LikeGefällt 1 Person
Gehört der Beitrag aber nicht zu Bild 4, die beiden Mädels ?
LikeGefällt 1 Person
Das wäre auch möglich. Aber mir ist in Bild 1 ganz besonders die Aufschrift auf der teilweise sichtbaren Plastiktüte links im Hintergrund aufgefallen.
LikeLike
Ah, ja das ist natürlich eine wesentlich interessantere Assoziation !
LikeGefällt 1 Person
oha….das war Freischwimmen in der fettaugensuppe par excelance…oh Monika….das kann man sich bildlich so gut vorstellen. Da ist man dann auf einmal nicht mehr Frau….wenn zwei so „Dämchen“ loslegen…
LikeGefällt 1 Person
Du hast völlig Recht, zumindest fast. Denn die Anekdote hat nicht Monika geschrieben, sondern ♂️ Emsemsem. ♂️😉
LikeLike
oh…sorry….das habe ich dann falsch zu geordnet…
LikeGefällt 1 Person
Das macht nichts. Es ging mir ja auch nur um das Missverständnis, das ein anderes Licht auf die Anekdote wirft.
LikeLike
Herrlich, herrlich.
Manche Damen lassen sich nicht überzeugen, auch wenn die meisten Männer natürliche Frauen bevorzugen als die zugekleisterten.
LG, Nati
LikeGefällt 1 Person
Ja, man nimmt es wahr – und staunt.
LikeGefällt 1 Person