
Der Totensonntag (oder auch Ewigkeitssonntag) ist ein Gedenktag der evangelischen Kirche. An diesem Tag gedenken die Gläubigen der evangelischen Kirche ihrer Verstorbenen. Auch von den konfessionslosen Menschen wird dieser Tag genutzt, um die Gräber auf dem Friedhof zu besuchen. Begangen wird der Totensonntag immer am letzten Sonntag vor dem 1. Advent. Somit ist der Totensonntag dieses Jahr am 22. November (terminlich kann er nur auf die Zeit zwischen dem 20. und 26. November stattfinden).
Seitdem das Kirchenjahr im Mittelalter entwicklet wurde, war der letzte Sonntag vor dem Advent immer mit den „letzten Dingen“ verbunden, wie das „Jüngste Gericht“ oder „Ewiges Leben“. Traditionell wird das „Gleichnis von den klugen und törischen Jungfrauen“ (Mt 25) im Sonntagsevangelium gelesen. „Es bildet die Grundlage für das Wochenlied, den Choral von Philipp Nicolai Wachet auf, ruft uns die Stimme (EG 147) und die darauf aufbauende Bachkantate gleichen Namens (BWV 140).“ (Wikipedia). Der Gedenktag wurde allerdings erst recht spät eingeführt, nämlich 1816 von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Mögliche Gründe für die Einführung sind:
(1) die Trauer um die 1810 verstorbene Königin Luise
(2) die zahlreichen Gefallenen der Befreiungskriege gegen Napoleon (1813 – 1815)
(3) oder einfach nur das Fehlen eines Feiertages zum Totengedenken im evangelischen Kirchenjahr.
November.de
In einigen Bundesländern ist der Totensonntag besonders geschützt (vorrangig in den evangelisch geprägten Bundesländern): Er ist stiller Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Daher dürfen hier die Weihnachtsmärkte nicht am Totensonntag öffnen. Da in vielen evangelischen Kirchen an diesem Tag die Namen der Verstorbenen vorgelesen und die Gräber besucht werden, hat der Totensonntag eine ähnliche Bedeutung wie Allerseelen für die katholischen Christen.
Der Name „Totensonntag“ ist im allgemeinen Gebrauch, doch die evangelische Kirche bezeichnet den Feiertag als „Ewigkeitssonntag“. Sie verschiebt somit den Fokus der Trauer auf die tröstlichen Gedanken der Auferstehung und des ewigen Lebens. Auch ist in der evangelischen Kirche der Namen „Gedenktag der Entschlafenen für das Totengedenken“ gebräuchlich.
Ein Gedanke zu „Totensonntag oder Ewigkeitssonntag“