Dieses Gedicht, das in die erste Phase, also in die Mitte der 1970er Jahre meines literarischen Tuns gehört, passt, wie ich finde, zur Stimmung von Bild 3 aus Myriades Impulswerkstatt.
Der Saal ist leer, es brennt kaum Licht. Dieses Stück, es zieht nicht mehr, und doch mahnt der Sprecher: Bitte rauchen Sie nicht! Die Orchesterleute sind hereingekommen, die Instrumente werden gestimmt. Der Dirigent hat seinen Platz eingenommen, Vorhang auf! das Stück beginnt. Das Orchester spielt ein paar traurige Noten. Die Bühne - von Scheinwerferlicht erhellt, bedeckt von unzählig vielen Toten - zeigt das Unrecht dieser Welt. Man sieht es ganz deutlich in voller Pracht, es kann nichts schöneres geben! Es blendet, es wächst, es lacht, es lässt die Erde beben. Die Zahl der Toten steigt ständig an, stickige Fäulnis erfüllt den Raum. Ein Stöhnen vernimmt man dann und wann, das Orchester hört man kaum, Angebrochen ist der letzte Akt, das Ende dieser Welt. Das Orchester spielt den letzten Takt, das Stück ist aus, der Vorhang fällt.
Hat dies auf Emsemsem.net rebloggt.
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Huh, ein grausiges Theaterstück! Nachdem ich ein Nasenmensch bin, finde ich die olfaktorischen Details besonders arg. Ich mag solche hoffnungsleeren Texte. Wahrscheinlich als Kontrast dazu, dass das Leben doch anders ist. Vielen Dank für deinen Beitrag, den ich gleich in die Impulswerkstatt hinüberschupfen werde!
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Mich hat dieses Gedicht damals auch überrascht, weil es sich von dem, was ich damals geschrieben habe, deutlich abhob.
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Texte, die sich mehr oder weniger von selbst schreiben, kommen ja „aus der Tiefe“ und ermöglichen einen Blick auf sich selbst …
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Ach ja: Danke fürs Schnupfen!
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🙂 🙂
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