verkommene symbole

Für mich ist die Kathedrale Notre-Dame nach dem tragischen Feuer, das sie verzehrt hat, noch mehr Symbol als zuvor, insbesondere für den Glauben, der still in den Herzen der Menschen überdauert. Das folgende Gedicht ordne ich Bild 4, aber auch Bild 2 von Myriades Impulswerkstatt zu.

die gebäude welken dahin 
was sollen die paar vögel noch?
sie sind doch nur noch verkommene symbole
einer welt
um die sich keiner mehr kümmert

sie durchpflügen die luft
wie bauern unfruchtbaren ackerboden
wo niemand sät
weil niemand erntet

Autor: Emsemsem

Ob gereimt oder nicht: Ich mach's und mag's kurz auf Emsemsem.net, wo es vorwiegend Aphorismen und Gedichte gibt. Ein paar Kleinigkeiten gibt es auch auf youtube.de/@emsemsem.

4 Kommentare zu „verkommene symbole“

  1. Beeindruckend duster! Ich sehe krächzende Vögel über Ruinen kreisen, ein hoffnungsloses Bild, ebenso wie das Durchpflügen der unfruchtbaren Erde. Besonders gefällt mir aber diese quasi umgedrehte Kausalität „wo niemand sät weil niemand erntet“
    Vielen Dank für diesen intensiven Text mit den düsteren Bildern. Ich habe so eine leicht makabre Vorliebe für hoffnungslos klingende Texte.

    Gefällt 1 Person

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