Der Ruf der Stadt

Unabhängigkeit, Freiheit, Parties, gesellschaftliches und kulturelles Leben – all dies und noch mehr lockt immer noch Scharen an Menschen in die Stadt.

Die Menschen scheinen glücklich zu sein, obwohl sie wegen Platzmangel eingepfercht in den Mietshäusern leben. Die Nachbarn von oben, unten oder nebenan gönnen einem den Schlaf nicht. Sie drehen die Musik laut auf oder trampeln rücksichtslos gefühlt auf dem eigenen Kopf herum. 

Jeden Tag quälen sich selbst ohne Streik Tausende von Blechfahrzeugen durch die Straßen. Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger behindern und beschimpfen sich gegenseitig. Eine Regelung a la Karl Valentin, dass Montags zum Beispiel nur die Fahrradfahrer unterwegs seien, dürfte nichts daran ändern. 

Trotz des unzähligen Individualverkehrs schimpfen wiederum Abertausende in den Städten – nicht wie üblich über das Small-Talk Thema Wetter – sondern über die üblichen Verspätungen bei Bus und Bahn. Pünktlich zu sein ist praktisch nicht möglich.

Dennoch: Ich bin in einer Großstadt geboren, aufgewachsen im Umkreis ebendieser Großstadt und nach ein paar Jahren in einem Dorf wieder zurück gekehrt. Auch für mich hat die Stadt ihren Reiz – und das nicht nur weil Familie und Freunde hier sind, sondern auch weil es sich hier trotz aller Unannehmlichkeiten gut leben lässt. 

Die Kosten eines Autos sind Luxus. Auf dem Land ist man ohne Auto aufgeschmissen. In der Stadt aber erreicht man immer sein Ziel.

Urlaub? Reisen in die Ferne? Braucht man eigentlich nicht, da es in der Stadt immer neues zu entdecken gibt. 

Ausspannen in der Natur? Jede Stadt hat ihre kleinen Oasen. In Parks kann man dem Alltag entfliehen und seinen Geist wandern lassen.

Der Ruf der Stadt wird immer weiter ertönen und bezirzt immer wieder Menschen. Es ist eine Frage des Lebensstils, der sich auch mit der Zeit wandeln kann.

2 Kommentare zu „Der Ruf der Stadt“

  1. ja, wer Zeit und Geduld hat, ein sehr stabiles Nervenkostüm, gute Kondition und obendrein Enge mag, kommt irgendwann ans Ziel. Um wirklich schöne Dinge zu erleben, muss man aber aus einer Großstadt in eine andere fahren, weil die eigene ausstirbt. Hätte ich nicht eine schöne (wenn auch kalte) Wohnung mit Garten und Wohnraum teuer und trotzdem qualitativ schlecht ist, weil man viel man viel zu wenig verdient, würde ich auch diesen toten Stadtteil verlassen. Aber du hast Recht, im Vergleich zum Land, wo man ohne Auto völlig ein- und ausgesperrt ist, ist Stadt das reinste Paradies.

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    1. Es kommt hier auch sehr auf die eigenen Umstände an. Zum Beispiel ob Freunde und Familie in der Nähe sind. Man kann das nicht verallgemeinern.
      Ich freue mich, dass du hier über deine Erfahrungen geschrieben hast.

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