Die Digitalkamera

Nachdem mein Co-Autor einen zweiten Text zu Christianes Schreibeinladung geliefert hat, kommt hier der dritte im Bunde. Auch dieses Mal sind die Wörter Zeitlube, behäbig und verprassen im Text zu finden.

Jetzt habe ich endlich mein Geld verprasst. Und für was? Für die teuerste Digitalkamera. Wie war ich aufgeregt, als ich sie ungeduldig auspackte. Ich zerriss gerade die Verpackung. Da hielt ich sie in den Händen. Wie ein Juwel betrachtete ich sie. Das kann sich nicht jeder leisten. Auf die Bilder und Videos müssen alle neidisch werden!

Das gute Stück musste gleich ausprobiert werden. Ganz vorsichtig trug ich sie hinaus und setzte mich behäbig in den Liegestuhl. Von dort aus wollte ich die Natur meines prunkvollen Anwesens fotografieren und dokumentieren. Mit Erschrecken stellte ich fest, dass die Videofunktion nicht richtig arbeitete. Alles war viel zu langsam.

Wutentbrannt ließ ich mich zum Geschäft fahren. Ich brachte meine Beschwerde mit bitterbösen Tiraden hervor. Stoisch nahm der Verkäufer mir die Kamera aus der Hand und erklärte mir die banale Funktion der Zeitlupe.

8 Kommentare zu „Die Digitalkamera“

  1. Ich habe Verkäufer schon immer bewundert, wenn sie Ruhe bewahren, obwohl der Fehler nicht bei ihnen liegt. Ich glaube, dass das Verhalten deines Protagonisten verbreiteter ist, als wir uns oft vorstellen. Vielen Dank 😉
    Morgenkaffeegrüße ☁️🍃☕🍪👍

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  2. Nicht alles ist selbsterklärend. Je teurer ein Teil, umso mehr muss man sich da wohl reinarbeiten.
    Das ist wohl ähnlich wie mit anspruchsvoller Philosophie oder Physik – nicht für alles gibt es eine vereinfachte Übersetzung.

    Gefällt 1 Person

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