„Backe, Backe Kuchen“ schallt es in den hohen Räumen des Palastes. Ich schaue mich irritiert um. Wo bin ich hier? Was ist passiert? Neugierig folge ich dem fröhlichen Gesang. Akribisch – so scheint es mir – wurden die Säle geschmückt. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Trotzdem wirkt es gespenstisch. Ein nicht enden wollender Gang offenbart keine weiteren Lebewesen.
Vorbei an riesigen Portraits, Ritterrüstungen sowie schmuckhaften Girlanden schlendere ich in den Gängen auf der Suche nach irgendeinem Lebenszeichen.
Die Räume sind so weitläufig, dass ich lange brauche bis zur Quelle des Gesangs. Staunend trete ich in die riesige Küche. Hier wenigstens hatte ich Lebenszeichen erwartet. Als ich aber eintrat, war mir, als ob ich träumte. Der ganze Raum erklang von dem Gesang. Unsichtbare Hände bearbeiteten den Teig, schnippelten und Teller flogen durch die Luft. Unter einem Messer weg duckend erkannte ich, was hier vorbereitet wurde: Ein Königskuchen! Nichts anderes konnte hier vorbereitet werden.
Dieser Text entstand in Zusammenhang mit Christianes Schreibeinladung.
Eine liebevolle kleine Geschichte, vielen herzlichen Dank. Mutet ein bisschen wie ein Traum an, und ja, natürlich: ein Kuchen für den König! Nichts anderes kann so entstehen! 😀👍
Morgenkaffeegrüße 🌤️🌼☕🍪🦋👍
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Freut mich, dass es dir gefällt.
Liebe Grüße
Monika
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Die unbekannten, unsichtbaren, nie zur Kenntnis genommenen Bediensteten des Königs sind eifrig für ihn tätig und bleiben auch für Fremde unsichtbar. Eine schöne Parabel über die Arroganz der Alten Zeit.
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Danke sehr. Freut mich, dass es dir gefällt.
Liebe Grüße und einen schönen Samstag
Monika
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