Mein größter Feind ist die Sonne. Oder sind es doch spielende Kinder? Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht entscheiden.
Ich lebe nur kurze Zeit. Ich muss das beste daraus machen. Ich darf nicht zu sehr daran denken, was mir zustoßen kann. Die Wärme kann mich wieder schmelzen lassen. Kinder können kommen und mich abbrechen. Durch all das verliere ich meine Schönheit. Die Kälte jedoch liebe ich. Langsam wachse ich heran. Wenn die Sonne in der Kälte strahlt, erfreut meine Schönheit die Menschen. Wenn allerdings die Wärme kommt, sorge ich für riesige Wassermassen. Wasser, das mich zusammengehalten hat, fließt nun auf anderen Wegen. Mein ganzes Ich zerbricht daran. Ich mag den Winter und die Kälte, da kann und darf ich existieren.
Dieser Text entstand auf der Grundlage von Myriades Impulswerkstatt. Ich habe in einen Eiszapfen gedacht, der auf Foto Nummer 2 abgebildet ist.
Die empatische Biographie eines Eiszapfens! Es ist ein unterprivilegierter Eiszapfen aus unseren Breiten. Wäre er zum Beispiel aus Sibirien hätte er eine ganz andere Lebenserwartung 😄
Danke für den eisigen kleinen Text!
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Danke für das Kompliment.
Darüber habe ich gar nicht nachgedacht, dass der Eiszapfen in anderen Breitengraden eine längere Lebenserwartung hat. 😄❄️🧊🥶
Liebe Grüße Monika
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