Der Christbaum ist bei uns schon lange kein Problem mehr. Aber er war es. Denn irgendwie fehlte immer der Platz, wo er stehen konnte, ohne dass man sich an ihn gestoßen hätte. Einmal musste ich den Christbaum mühsam für den Ständer zuspitzen, obwohl ich über neununddreißig Fieber hatte. Das war wahrlich kein Vergnügen.
Als unsere Kinder um die vier, fünf Jahre alt waren, kam mir eine Idee, und nachdem ich sie mit meiner Frau besprochen hatte, haben wir den beiden erzählt, dass Christbäume zwar eine schöne Sache seien, die man schon während des Advents überall zu sehen bekäme, dass sie aber nicht unbedingt notwendig seien, um mit inniger Freude Weihnachten feiern zu können. Denn Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu. Wir haben sie also gefragt, ob sie damit einverstanden wären, wenn wir den Christbaum wegließen, und zugleich versprochen, dass der Baum nächstes Jahr wieder ins Haus käme, wenn sie ihn vermissen würden.
Seither bereitet uns der Christbaum keinen Stress mehr, denn sie vermissten ihn nicht. So feiern wir seither ein weitgehend entmaterialisiertes Weihnachtsfest, bei dem das Wort „im Kreis der Familie“ besonders groß geschrieben wird. Jetzt könnte ich uns angesichts des damit verbundenen Beitrags zum Umweltschutz loben, was ich aber nicht tue, denn das ist nur ein Kollateralnutzen unserer äußerlich sparsamen Art, Weihnachten zu feiern.