In der Weihnachtsbäckerei

Die meiste Zeit des Jahres ist es hier ruhig. So ruhig, dass man hier ein Schläfchen abhalten könnte. Einige Wochen jedoch verwandelt sich dieses idyllische Plätzchen in einen hektischen, lauten und chaotischen Ort – und das ausgerechnet in der besinnlichen Zeit.

Die Öfen laufen mit unheimlichem Getöse auf Hochtouren, Mehl wird mit Eiern und Wasser gemischt. Der Duft von Zimt und Kardamom steigt auch den Vorbeigehenden auf der Straße in die Nase. Laute Rufe ertönen, wenn etwas gesucht wird oder Befehle erklingen. Riesige Meter an Teig werden in diesen Tagen ausgerollt und verarbeitet.

Jedes Jahr – so scheint es – kommen die Bäcker der Nachfrage nicht hinterher. Hektisch stechen sie Formen aus und verzieren die fertig gebackenen Kekse, um die Kundschaft ja nicht lange warten zu lassen. Unermüdlich liefern sie Nachschub. Stunde um Stunde verrinnt und die Kreativität kennt keine Grenzen. Freizeit gibt es in diesen Tagen kaum für die Bäcker. Der Schlaf allein bringt die nötige Erholung. Kurz danach stehen sie wieder in der heißen Luft der Öfen. Neben all dem Profit sind die strahlenden und lachenden Kinder- und auch Erwachsenenaugen die schönste Belohnung für all die Mühe.

So schnell die Hektik begonnen hat, so fix ist sie auch wieder vorbei. Mit einem Schlag ist wieder alles so ruhig und friedlich wie zuvor. Die letzten Krümel werden noch aufgefegt und die Bäckerei steht nun wieder fast das ganze Jahr wieder still, bis die Adventszeit wieder zur erfüllenden Arbeit einläutet.

2 Kommentare zu „In der Weihnachtsbäckerei“

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