Meine erste Fahrt mit der Achterbahn

Diese Geschichte basiert auf Bild 3 von Myriade. Diese Bilder setzen Impulse als Inspirationsquelle. Ich bin froh, dass diese Einladung über zwei Monate dauert. Diesen Text hätte ich sonst nicht fertig gebracht. Vielleicht fällt mir ja noch ein weiterer ein – wer weiß. Das dritte Bild mit dem Riesenrad, das teilweise abgebildet ist, hat mich an meine erste Achterbahnfahrt erinnert.

Die Tage werden kürzer – die Nächte länger. Es wird ungemütlicher. Die letzten Sonnenstrahlen werden ausgenutzt. Letzte Open-Air-Konzerte und Unzählige Volksfeste finden nun statt, bevor sich die Leute alle auf den Winter vorbereiten. Laute Stimmen, feiernde Menschen, schnelle und langsame Fahrgeschäfte. Hier ist für jeden etwas dabei.

Gerne erinnere ich mich an meine Kindheit zurück, als ich die Volksfeste erkundete. Die ersten Erinnerungen daran sind, dass ich alle Geisterbahnen fahren wollte. In jedem Volksfest – egal ob groß oder klein – hielt ich Ausschau, ob es eine Geisterbahn gibt, die ich noch nicht kannte. Diese wurde dann auserkoren, dass ich sie unbedingt fahren wollte. Ausgesprochen gerne erinnere ich mich auch an die Münchner Rutsche auf dem Oktoberfest in München. Mit ihren Wellen hat sie ein einzigartiges Erlebnis beschert.

Eine weitere prägende Erinnerung an die Volksfeste war das erste Mal, als ich mit der Achterbahn fahren durfte. Mein Vater begleitete mich auf dieser ersten Fahrt. Anfangs war ich sehr skeptisch und auch sehr aufgeregt, aber doch neugierig. Eine gute Mischung also. Respektvoll und voller Erwartungen setzte ich mich hinein – wusste ich doch um die Geschwindigkeiten dieses Fahrgeschäftes. Unsicher blickte ich mich um, ob dies die richtige Wahl war oder nicht doch ein ruhiger Ausblick vom Riesenrad besser gewesen wäre. Die Bügel schlossen sich, bevor ich meine Meinung ändern konnte. Nun gab es kein Entrinnen mehr. Ich musste da durch.

Langsam wurden wir nach oben gezogen. Mein kleines Herz pochte so laut, dass ich dachte, mein Vater würde es hören. Aufgeregt aber doch erleichtert, dass ich den Mut hatte, das zu tun, beobachtete ich, wie sich die Erde langsam immer weiter entfernte. Meine Mutter konnte ich nur noch schwer erkennen. Plötzlich waren wir am ersten Plateau angekommen. Kurz hielt die Bahn noch inne, bis sie rasant Fahrt aufnahm. Die Erde kam so schnell näher, wie ich es mir nicht vorstellen konnte. Alles ging so rasant, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte. Schon flogen wir wieder nach oben. Bald hingen wir in den Kurven oder kopfüber. Die Erde war mal näher, mal fernen. Sekundenschnell prasselten die Eindrücke auf mich ein. Ich versuchte, sie festzuhalten. Jedoch waren diese so schnell vorbei, dass mein Gehirn sie nicht richtig verarbeiten konnte. Schneller als gedacht war diese wilde Fahrt schon wieder vorbei. Langsam näherten wir uns dem Ausgangspunkt. Mein Herz beruhigte sich langsam wieder.

Unter diesem Eindruck des Rausches beantwortet ich, nachdem wir ausgestiegen waren, die Frage meines Vaters so, dass ich sagte, ich wolle noch einmal mit der Achterbahn fahren. Es hat mich wirklich beeindruckt, auch wenn ich noch nicht wusste, auf welche Weise. Jedoch brachen wir an diesem Tag unseren Besuch auf dem Volksfest ab, da es schon zur fortgeschrittener Stunde war. So hatte ich einige Zeit, das alles zu verarbeiten, bis wir diesem einen weiteren Besuch abstatteten.

Einige Tage später nun wollte ich doch wieder nicht mit der Achterbahn fahren. Die Rasanz und die Schnelligkeit sind durchaus reizvoll. Jedoch konnte ich es mir nicht mehr vorstellen, dass es mir gefallen wird. Eine Kostprobe war durchaus schön, weitere Fahrten aber wollte ich mir ersparen. Ich blieb dann doch lieber bei den ruhigeren Fahrgeschäften und genoss die Ausblick vom Riesenrad. Hier hat man wenigstens die Zeit, die Reize zu verarbeiten. Bis jetzt bin ich nicht mehr in eine dieser schnellen Fahrgeschäfte gestiegen und es geht mir auch nichts ab.

5 Kommentare zu „Meine erste Fahrt mit der Achterbahn“

  1. Ja, liebe Monika, das ist ein langer Text geworden, obwohl deine anderen Impulswerkstatt-Texte auch lang waren. Dass sich drei von dieser Länge in einem Monat nicht unterbringen lassen, kann ich gut verstehen. Ich bin mit dem zwei-Monats.modell auch sehr zufrieden. Eine schöne Erinnerung beschreibst du da. Man sieht beim Lesen ein fröhliches, unternehmungslustiges Kind vor sich.
    Vielen Dank für den Beitrag, ich freue mich auf weitere

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    1. Es freut mich sehr, dass dir der Text gefällt. Diese Inspirationen finde ich sehr schön und es gefällt mir sehr, Texte dazu zu schreiben. Es macht sehr viel Spaß. Ich schreibe ja auch ab und zu bei Christiane mit, allerdings sind das ganz andere Anforderungen und haben beide ih den Reiz.
      Danke für die ganze Arbeit.
      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag Monika

      Gefällt 1 Person

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