Mancher von euch hat sich vielleicht schon gefragt, warum ich immer Thimo statt Timo schreibe, wie es eigentlich richtig wäre. Da kann ich nur sagen, daß meine falsche Schreibweise mit einem „h“ ausnahmsweise richtig ist. Das kam so:
Timo war wohl vier Jahre alt und keiner kam jemals auf die Idee, seinen Namen mit „h“ zu schreiben. Bis einmal ein Freund Timos bei uns zu Besuch war. Dieser Freund hieß Thomas. Sie spielten sehr schön miteinander. Bea versuchte dieses Mal gar nicht, mit den Größeren zu spielen; sie ließ sich statt dessen von Toni aus Bilderbüchern vorlesen, hörte Kassetten oder spielte mit ihren Puppen und Autos.
Thomas und Timo verlangten nach Papier, weil sie malen wollten. Ihre Namen wollten sie malen; also musste ihnen Toni die Namen zunächst vorschreiben, wobei sie die Großbuchstaben unseres Alphabets benutzte. Anschließend malten Thomas und Timo die Buchstaben mit der größten Hingabe nach.
„Schau“, rief Thomas, „ich habe ein Bett, und da kann ich schlafen!“ Dabei deutete er voller Freude und Entdeckerstolz auf das „H“, und im Geiste turnte er wohl auf allen Buchstaben seines Namens herum.
Timos Gesicht wurde dagegen lang und immer länger, bis es schließlich zu weinen begann.
„Ich will auch ein Bett haben!“ stieß er schluchzend hervor.
„Aber das geht nicht, Timo“, sagte Toni. „Bei dir geht das nicht.“
„Ich will auch ein Bett haben!“ Wenn ein Kind etwas will, dann ist es zunächst unerheblich, ob etwas geht oder nicht. Vieles geht dann doch sehr oft.
„Schau mal, Bea hat auch kein solches Bett und Mama auch nicht und Papa…jedenfalls bei dir geht es nicht.“ Toni schrieb zum Beweis „BEA“ auf das vor Timo liegende Papier.
„Ich will ein Bett haben!“ Timo ließ sich nicht beirren.
„Es geht aber nicht“, versuchte Toni erneut klarzustellen.
„Warum?“
„Weil du Timo heißt und nicht Thomas.“
„Ich will aber Thomas heißen und ein Bett haben!“
„Schau mal, du kannst doch auch in deinem Namen turnen ohne Bett.“
„Ich will aber ein Bett haben.“
Jetzt gab Toni klein bei und schrieb endlich, damit die kleine Kinderseele wieder ihre Ruhe fand, „THIMO“ auf das Papier. Timo malte glücklich die Buchstaben nach und hieß ab sofort Thimo.
Eine weitere Lilu-Geschichte folgt nächsten Mittwoch. Titel: Nur ein bisschen weiter.
Ein Gedanke zu „Lilu – Thimo statt Timo“