Über Kunst lässt sich streiten, so lautet ein Sprichwort. Jedoch: Was ist überhaupt Kunst? Lässt sich auch über die Definition von Kunst streiten? Oder bezieht sich das Sprichwort nur auf die Qualität der Kunstwerke? Schon bei einigen Kunstwerken wurden Fehler gemacht: Sie wurden einfach weggewischt, wie bei Kippenberger oder Joseph Beuys. Die Putzfrauen gingen ihrer Arbeit nach und merkten dabei nicht, dass sie ein Kunswerk zerstörten.
Heutzutage gibt es den Streitpunkt bei der digitalen Kunst. Ist digitale Kunst überhaupt Kunst? Dieselben Fragen wurden gestellt, als sich die Kunst der Fotografie etablierte:

„Charles Baudelaire führte dies bereits in seinem Werk Die Fotografie und das moderne Publikum im Jahre 1859 aus. Baudelaire beschäftigte sich mit dem Einfluss der Fotografie auf die Kunst und ebenso mit den tiefgreifenden Veränderungen der Kunstwahrnehmung: Ästhetische Erziehung und Geschmacksbildung wurde nun neben den klassischen Künsten auch durch die Fotografie bestimmt. Baudelaire sah hier die Geschlossenheit der Künste durch ein neues Medium erweitert. Baudelaire erkannte auch die Konkurrenz innerhalb der Kunst: Der Porträtmaler stand nun dem Porträtfotografen gegenüber. Baudelaire kritisierte die Bestrebungen, die Natur zu kopieren, ohne ihr Wesen zu kennen, als eine gegenüber der wahren Kunst feindlich eingestellte Lehre.“
Diese Auffassung ist bis heute noch vereinzeilt zu hören. Meiner Meinung nach hat die Definition von Kunst nichts mit dem Medium an sich zu tun, sondern mit der Kreativität, etwas Neues damit zu schaffen. Daher gibt es auch digitale Kunst. Es gibt hier eine große Vielfalt. Warum sollte es keine digitale Kunst geben.
Im März 2021 wurde erstmals eine digitale Kunst versteigert. Und das für sage und schreibe 69,3 Millionen US-Dollar (rund 57,8 Millionen Euro). Das Auktionshaus Christie’s geht damit neue Wege und erntet gleichzeitig Kritik. Einerseits gibt es Leute, die meinen, dass sich hier etwas Bedeutendes auftut. Andererseits gibt es aber auch einige, die meinen, dass dies nur ein Hype sei (vgl. Deutsche Welle). Egal ob sich dieser Trend nun durchsetzen wird, die Wertsteigerung dieser Kunstwerke hat damit zu tun, dass die Kunstwerke nun nicht mehr so leicht kopiert werden können:
Als NFTs, „non-fungible tokens“, werden Kunstwerke im Dateiformat dort zur Handels- und Spekulationsware, weil sie weder zu kopieren noch zu fälschen sind. NFTs sind einmalig wie sonst nur physische Originale.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Kryptokunst wird durch diese Rekord-Versteigerung weiter an Fahrt aufnehmen. Ich selbst bin hier offen für neue Arten der Kunst. Jedoch diese exponentiellen Steigerungen sehe ich kritisch. Dennoch muss man sagen, dass auch bei solch einem Kunstwerk viel Arbeit dahinter steckt.