Genderbasiertes Lesen oder verzögertes Lesen

Vor Kurzem habe ich wieder einen Artikel gelesen, den der Verfasser modern geschrieben hat, indem er alle Personen mit * und weiblichen Endungen versehen hat.

Vor Kurzem habe ich wieder einen Artikel gelesen, den der Verfasser modern geschrieben hat, indem er alle Personen mit * und weiblichen Endungen versehen hat. So wurden aus antiken Sklaven „Sklav*innen“. Es mag ja korrekt sein. Wenn man aber ganz genau sein will, muss man ja auch noch eine Form für die diversen erfinden und schreiben.

Leider stört es aber den allgemeinen Lesefluss, so dass ich nicht immer Lust habe, mich durch solche Artikel zu quälen, auch wenn mich das Thema noch so sehr interessiert. Es können journalistische oder wissenschaftliche Beiträge sein. Zielsetzung ist dabei, dass man nicht nur die Männer im Blick hat, sondern auch die Frauen gewürdigt werden, so dass diese nicht ausgeschlossen werden. Jedoch war es früher so, dass man sich darum keine Gedanken gemacht hat und bei (um bei dem vorherigen Beispiel zu bleiben) Sklaven automatisch die männlichen und weiblichen Sklaven indiziert hatte. Auch die Leser hatten das meistens so verstanden. Es ist nur zur Verdeutlichung geschehen. Ich bleibe dabei, dass eine verallgemeinerte Form die Frauen nicht ausgeschlossen wurden und werden. Es gibt aber leider immer mehr Autoren, die das Gendersternchen verwenden. Manchmal lese ich die Artikel trotzdem, ärgere mich aber jedes mal, wenn ich darüber stolpere und der Lesefluss dadurch unterbrochen wird. Manchmal lese ich aus diesem Grund aber auch die Artikel nicht weiter, obwohl ich sie sonst gelesen hätte.

5 Kommentare zu „Genderbasiertes Lesen oder verzögertes Lesen“

  1. Liebe Monika,
    das Sternchen steht einfach dafür, dass alle Geschlechter dabei einbezogen werden.
    Es gibt nicht nur Frauen und Männer. Es gibt eben auch welche, die beide Geschlechtsmerkmale haben – mehr oder wenige ausgeprägt.
    Das Gendern ist keine Modeerscheinung wie viele Menschen sagen,
    sondern ein sichtbares Zeichen, dass „alle“ gesehen und gemeint sind und werden.
    Ich denke die Geschellschaft, also wir, sind es auch jenen schuldig, dass sie wahrgenommen werden.
    Mit lieben Grüßen, alles Gute und Segen!
    M.M.

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    1. Liebe Monika,
      Danke für deinen Kommentar. Mir ist bewusst, dass damit alle Geschlechter einbezogen werden.
      Ich persönlich mache aber keinen Unterschied, wenn ich „die Schüler“ lese oder „die Schüler*innen“. Das sind für mich beides eine Gruppe, die alle einbezieht.
      Es ist für mich auch so, dass damit das Lesen von Texten erschwert wird und der Fluss nicht mehr gegeben ist.
      Ich möchte hier nicht Gruppen ausschließen, sondern sie sind auch in der verallgemeinerten Form von zum Beispiel Schüler enthalten.
      Jedoch denke ich auch, dass es dabei bleiben wird. Ich wollte damit nur sagen, dass ohne das Sternchen und die weibliche Form alle Gruppen meiner Meinung nach einbezogen werden.
      Liebe Grüße Monika

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  2. Klingt für mich wie „was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt“ – was ja mitnichten der Fall ist. Warum also sollten sich Personen nicht angesprochen fühlen, selbst wenn sie nicht eigens erwähnt sind?! Als nächstes werden wohl Artikel angepasst, immerhin heißt es „der Feminismus, die Männlichkeit, das Weib“; das müsste doch ein glatter Aufreger für die Sternchen-Befürworter sein *grins*.

    Verwendung ja oder nein, ist mir gleichgültig; jedoch erachte ich die Sternchen als entbehrlich und störend für den Lesefluss.

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    1. Hallo Feli,
      Ja genauso ist es. Die Artikel kommen bestimmt auch noch dran. Ich hoffe, dass der Lesefluss in diesem Zusammenhang wieder mehr in den Mittelpunkt rückt.
      Liebe Grüße Monika

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  3. Bei mir ist es genauso: Dieser Asterisk ist wie eine Vollbremsung auf der Autobahn. Auch Aussprache der femininen und weiblichen Form im Plural wird meistens nur im Turbospeedmodus ausgesprochen und ist fast nicht hörbar. Man hat das Gefühl, man will es schnell hinter sich bringen. „Friseurinnen und Friseure“ hört sich dann an wie „Friseurnfriseure“. Kürzlich hat Gregor Gysi sogar den Singular gedoppelt, indem er von „Politikerin und Politiker“ sprach. Zwei Personen in einer. Freud hätte seine Freude daran. So etwas ist einfach nur sinnfrei und ist alles andere als ein konstruktiver Beitrag zur Gleichberechtigung. Ich glaube übrigens nicht, dass es viele Frauen sind, die sich das Gendern nicht zu eigen machen.
    Denn es ist wie die unselige Rechtschreibreform eine reine Kopfgeburt und wie diese zum Scheitern verurteilt. Das merkt man alleine schon an den vielen Versuchen, die in dieser Hinsicht bereits unternommen worden und gescheitert sind. Unsere Hauptwörter sind eben nicht männlich, weiblich und natürlich erst recht nicht sächlich, weil sie Männer, Frauen oder Sachen sind. Vielmehr werden im Deutschen die Hauptwörter einfach in diese drei Kategorien eingeteilt, die man auch mit römischen oder arabischen Zahlen bezeichnen könnte. Die Sprache ist eine Realität, die mit derjenigen Realität, die sie bezeichnet, nichts zu tun hat. Wenn ich mit meinem Finger auf etwas zeige, dann hört er doch nicht auf, mein Finger zu sein.

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