
Ambrosius von Mailand (399 (?) – 4. April (?) 397) war Bischof von Mailand und ist seit 1295 offiziell einer der vier lateinischen Kirchenlehrer (oder auch Kirchenvater) der Spätantike. Zu den Kirchenvätern der Spätantike gehören: Gregor der Große, Augustinus von Hippo, Hieronymus und Ambrosius von Mailand. Berühmt ist unter anderem seine Bibelauslegung. Hier verwendete Ambrosius philonische Vorlagen. Außerdem wandte er die Methode von Allegorese an, die Origines in Alexandria entwickelte. Die Allegorese ist eine „historische Auslegung eines Textes nach einem über den wörtlichen hinausgehenden Sinn“ (Wikipedia-Artikel über Allegorie). Damit gibt er den biblichen Texten einen dreifachen Sinn: den wörtlichen Sinn, den moralischen Sinn und den mystischen Sinn. Seine Attribute in den Darstellungen sind Bienenkorb, Buch und Geißel, Knochen, Schreibfeder. Er ist zudem der Patron „von Mailand und Bologna; der Krämer, Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker; der Bienen und Haustiere, des Lernens; des Erzbistums Mailand; 2. Patron des Ambrosianischen Teils der Diözese Lugano“ (Ökumenisches Heiligenlexikon, Artikel Ambrosius von Mailand).
„Legende
Die Darstellung des Heiligen mit einem Bienenkorb und einem Bienenschwarm um sich herum geht auf folgende Legende zurück:
Als Ambrosius noch in der Wiege lag und schlief, flog ein Schwarm Bienen daher. Der ließ sich nieder auf seinem Gesicht und drang in seinen Mund, als sei er ein Bienenstock. Die Bienen taten dem Knäblein jedoch nichts zuleide und flogen nach einer Weile weiter, ehe die erschreckten Eltern ihnen wehren konnten. Der Vater legte dieses seltsame Ereignis als ein Zeichen dafür aus, daß die Zukunft Großes mit seinem Sohn vorhabe. Später wurden die Bienen als Sinnbild der Beredsamkeit und Gelehrsamkeit gedeutet.“
— Das große Buch der Heiligen (8. Auflage 1985), Seite 793-794.