Jetzt sind schon wieder ein paar Tage vergangen seit dem Herbstanfang. Und schon hat man das Gefühl, dass sich das Wetter geändert hat. Ich habe es schon gespürt, als ich Ende August aus dem Urlaub kam. Vor dem Urlaub habe ich beim Aufstehen zwischen 6 und 7 Uhr einen sonnigen Start gehabt, sofern es nicht geregnet hat. Im Urlaub bin ich meistens etwas später aufgestanden. Nach dem Urlaub allerdings war es zwischen 6 und 7 Uhr noch dunkel und es fiel mir daher nicht leicht aufzustehen. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Anders wäre es, würde es momentan die Sommerzeit nicht geben, dann wäre es früher hell am Morgen.
In den letzten Tagen gab es schon die ein oder andere herbstlichen Einblicke. Die Temperaturen sinken herab. In der Nacht teilweise schon bis zum Frost. In den höheren Lagen hat es schon geschneit. Die Blätter färben sich wieder bunt. Auch wenn nun die Erkältungszeit da ist, ist der Herbst in seiner Pracht da. Vielleicht erleben wir auch noch einen goldenen Oktober. Wer weiß? Vier schöne Gedichte zu diesem Thema habe ich auf Christianes Blog gefunden. Natürlich darf auch bei Christiane das Gegenteil nicht fehlen, nämlich die Assoziation des Herbstes mit dem Regen. Zwar ist der Herbst auch die Zeit des Jahres, in dem man sich von der Pracht der Blumen und der Fülle des Sommers verabschieden muss, wie auch die Fotos von der Wiese im Herbst vom Blog naturaufdembalkon zeigen. Jedoch zeigt sich hier nicht nur der Verfall, sondern auch der Beginn von Neuem, da dies auch den Boden düngt und somit alles schon wieder vorbereitet für einen schönen Frühjahr und Sommer im nächsten Jahr, so hängen alle Jahreszeiten zusammen, wie in einem Gedicht von Johann Gottfried von Herder schön ausgedrückt ist:
Aphorismus über den Herbst
Was der Frühling nicht sät,
kann der Sommer nicht reifen,
der Herbst nicht ernten,
der Winter nicht genießen.
— Johann Gottfried von Herder (1744 – 1803)
Es gibt auch noch schöne Gedichte von Rainer Maria Rilke (1875 – 1926). Das erste Gedicht beschreibt, wie wichtig die Vorbereitung auf den Herbst sein kann. In dem zweiten Gedicht von diesem wunderbaren Dichter geht es nicht nur um das Fallen von Blättern im Herbst, sondern auch um Gottvertrauen.
Herbsttag
Herr: Es ist Zeit.
Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein,
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin,
und jage die letzte Süße
in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandeln, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Schöne hoffnungsvolle Gedanken.
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Danke dir 🙂
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