Nächstenliebe im Alltag

Nachdem ich in einem Artikel die Nächstenliebe versucht habe zu definieren, kommt die Frage auf, wie viel von Nächstenliebe wir tatsächlich in unserem Alltag spüren.

Nachdem ich in einem Artikel die Nächstenliebe versucht habe zu definieren, kommt die Frage auf, wie viel von Nächstenliebe wir tatsächlich in unserem Alltag spüren. Wie viel Nächstenliebe steckt überhaupt in unserem Alltag? Durch die Anonymisierung der Städte schaut hier fast jeder auf sich und geht am anderen Menschen meistens achtlos vorbei. Doch kleine Veränderungen können viel bewirken.

Am Wichtigsten ist die Aufmerksamkeit, mit der man auf den Straßen unterwegs ist. Diese zeigt uns, ob wir jemandem mit einem kleinen Handgriff helfen können, wie wenn einem anderen etwas aus der Hand fällt und ich helfe ihm, das aufzuheben oder ich halte die Tür für meinen Nachfolger auf. Das sind alles nur Kleinigkeiten, aber daran zeigt sich nicht nur Rücksicht, sondern auch Nächstenliebe. Nächstenliebe hat also viele Formen. Ein freundliches Wort, ein Danke, eine Begrüßung, eine kleine Aufmunterung reichen oft schon aus, um anderen zu helfen (siehe dazu auch 15 Tipps für Nächstenliebe im Alltag oder den Beginn der Serie 10 Anregungen für Nächstenliebe). Doch warum ist das so schwer? Der Materialismus und die Anonymität versperren uns meistens die Sicht auf diese Möglichkeit der Hilfe im Alltag. Für Christen allerdings sollte Nächstenliebe eine grundsätzliche Haltung sein. Was zählt vor Gott wirklich:

Gott ist die Liebe. Der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen. Von hier aus wird klar, dass – biblisch gesprochen – die Liebe die eigentliche Bestimmung des Menschen ist. Gottes- und Nächstenliebe ist das höchste Gebot Gottes – so sagt es Jesus deutlich.

Bonifatius Wiesbaden

Auch in der Antike ist schon aufgefallen, dass Christen anderen helfen ohne die Person anzusehen. Das sollte heute allen Christen auch selbstverständlich sein. Das ist eines der Grundpfeiler des Christentums. Doch man muss nicht Christ sein, um zu erkennen, dass Nächstenliebe ein Teil der Persönlichkeit werden kann. Es ist eine Frage der Aufmerksamkeit und Lebenseinstellung. Wenn diese Faktoren gegeben sind, kann jeder auch in den alltäglichsten Situationen Nächstenliebe erkennen und auch umsetzen.

Vor ein paar Wochen habe ich es erlebt, dass eine alte Frau, die nicht gehen konnte vor einer Rolltreppe stand, die die Fahrtrichtung ändern konnte. Leider fuhr diese in die falsche Richtung und das zur Rush Hour. Das würde eine lange Wartezeit bedeuten. Ich ging also meinen Weg weiter, da ich die Treppe heruntergehen musste und stellte mich vor die Rolltreppe, um die Leute darauf aufmerksam zu machen, bitte die Treppe zu benutzen, damit die alte Frau, die nicht gut gehen konnte, herunterfahren konnte. Eine es sehr eilig habende Frau ging mich dabei an, sie müsse zur Arbeit. Natürlich musste ich auch zur Arbeit, aber die paar Sekunden Zeitgewinn für sie, ob sie die Treppe oder Rolltreppe hinaufgegangen wäre, müsste jeder erübrigen können. Sie meckerte zwar, wählte dann aber doch die Treppe. Kurz darauf konnte die alte Frau die Rolltreppe nehmen und sie bedankte sich bei mir. Die Frau, die zur Arbeit musste, sah zuerst nur sich, hat aber doch die richtige Wahl getroffen, weshalb ich ihr nicht böse über ihren Ausfall war, denn sie war anscheinend in Gedanken, als ich sie ansprach. Diese Kleinigkeiten meine ich, wenn ich von Nächstenliebe im Alltag spreche, ähnliches gilt, wie ihr eure Mitmenschen begrüßt, beobachtet und behandelt.

Ein Gedanke zu „Nächstenliebe im Alltag“

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