Viele entgegnen, wenn sie nach Hobbies gefragt werden, sie würden ja gerne, aber: Sie hätten keine Zeit. Am Meisten trifft dies zu, wenn es um das Lesen geht. Es heißt dann immer: Ja lesen wäre so schön, aber die Zeit fehle dafür. Natürlich muss jeder seinen Verpflichtungen nachgehen, wie Arbeit oder Familie oder Haushalt. Dies nimmt Zeit, jedoch gibt es auch da die Möglichkeit, einen Teil der Zeit frei einzuteilen.
Viele haben ihre Morgen- und Abendroutine. Dass aber an jedem Abend man sich anders entscheiden kann, kommt dabei kaum jemanden in den Sinn. Es gibt Menschen, die nichts über einen Fernsehabend stellen oder gleich zum PC gehen und dort spielen. Doch ist es wirklich das, was man gerade möchte? Wenn alle anderen Arbeiten erledigt ist, möchten viele gerne abschalten. Doch auch hier kann man sich bewusst entscheiden. Man kann sich für den Fernseher entscheiden und dabei gegen das Buch, um mal bei diesem Beispiel zu bleiben. Das heißt aber dann nicht, dass keine Zeit für das Lesen bleibt, sondern dass es eine Entscheidung gegen das Lesen war. Die Wortwahl: „Ich würde ja gerne, habe aber keine Zeit“, lässt sich dabei auf viele andere Dinge übertragen. Sie lässt sich auch darauf übertragen, mit wem und wie oft wir uns treffen, oder auch viele andere Freizeitaktivitäten. Es ist also eine Entschuldigung, die dem Gegenüber signalisieren soll, dass mir dieser Gegenstand zwar nicht egal ist, aber auch keine hohe Priorität hat. Der Ausdruck signalisiert also eher eine Prioritätensetzung (sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich).
Daher haben wir alle es selbst in der Hand, ob wir Zeit haben oder nicht. Das signalisiert unsere Prioritäten. Um noch einmal auf das Beispiel Fernsehen – Lesen einzugehen, bedeutet das hier die Fragestellung: Lasse ich mir lieber Bilder auf dem Bildschirm zeigen oder rege ich meine Fantasie an, indem ich die Bilder durch das Lesen entstehen lasse. Ich persönlich gehe hier gerne einen Mittelweg und entscheide mich je nach Lust und Laune.