Vor einigen Wochen hieß es, dass der Sommerurlaub zumindest in Europa gerettet sei. Das Corona-Virus sei in der Verbreitung gehemmt worden. Beim ADAC findet sich eine Zusammenfassung der einzelnen Verordnungen und Verpflichtungen in bestimmten Ländern. Darüber sollten sich Urlauber informieren. Danach erreichten uns Bilder vom vollen Ballermann auf Mallorca (Merkur). Die Folge war dann der Shutdown des Ballermanns. Eine Familie kehrte infiziert aus Mallorca zurück. Die Frage, was man mit den Urlaubsrückkehrern macht, wurde lange Zeit unter den Tisch gekehrt. Nun scheint sie geklärt zu sein.
Einen Überblick über die Reisewarnungen bietet derzeit der WDR. Daher ist bei Rückkehrern auch zu unterscheiden zwischen Risikogebieten und denjenigen Ländern ohne Reisewarnung. Diese Woche wurde bekannt, dass Teststellen an Fughäfen eingerichtet werden sollen, um die Urlauber bei der Rückkehr testen zu können. Das geschieht zunächst freiwillig. Die Tests allerdings sollen kostenlos sein. Wenn die Urlauber allerdings aus Risikoländern eintreffen, müssen sie sich testen lassen. Ohne ein Ergebnis müssen sie in häusliche Quarantäne. Auch im Spiegel wurde diese Thematik aufgegriffen. Man denkt sogar über eine Pflicht für alle Reiserückkehrer nach. Jedoch, so Gesundheitsminister Spahn, werde immer beobachtet, ob ein Eingriff in die Freiheiten verhältnismäßig sei. Dabei sei es wichtig, auch im Urlaub die gegebenen Maßnahmen, wie Abstand, Hygiene und Maske einzuhalten.
Ich denke jedoch, dass ein kostenloser Test nicht kostenlos ist, wie die Medien es bezeichnen. Bezahlen müssen diese Tests alle Steuerzahler und nicht nur die Reiserückkehrer. Urlauber müssen sich des Risikos bewusst sein, das sie eingehen, wenn sie verreisen, selbst wenn es nur nach Österreich ist. Warum soll die Gemeinschaft für diese Tests zahlen? Sind die Tests nicht so wertvoll, dass man sie denjenigen kostenlos gibt, die sie dringend brauchen? Schon seit Anfang Juli können sich alle Bayern kostenlos testen lassen (BR). Doch bei den Urlaubern ist meiner Meinung die Lage anders, da die Urlauber sich des Risikos bewusst sind, das sie eingehen, wenn sie in einem vollen Flugzeug sitzen und in einem anderen Land sind. Viele machen sich wenig Gedanken darüber, da sie einfach nur ihren Urlaub genießen möchten. Doch müssen diese Tests dann von allen getragen werden? Sollten diese nicht von den Urlaubern selbst gezahlt werden? Eine einfache Antwort auf diese Fragen wird es nicht geben, da es eine Abwägung zwischen den persönlichen Freiheiten und den allgemeinen Sicherheitsbedürfnissen geht.
Wer in ein Risikogebiet fährt oder fliegt, sollte den Test selber bezahlen. An- und Abfahrtkosten trägt er ja schließlich auch selber.
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Da bin ich genau deiner Meinung Jürgen. Warum soll die Gesellschaft für die Unvernunft anderer bezahlen müssen?
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Eben. Das Risiko ist bekannt. Wer es eingeht, sollte es auch auf eigene Kosten eingehen.
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Dem stimme ich prinzipiell zu. Ich glaube aber, dass die Tests nicht mit Steuermitteln, sondern von den gesetzlichen (nicht von den privaten) Krankenkassen bezahlt werden. Wenn die also demnächst die Beiträge erhöhen, wissen wir warum.
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„Eine einfache Antwort auf diese Fragen wird es nicht geben, da es eine Abwägung zwischen den persönlichen Freiheiten und den allgemeinen Sicherheitsbedürfnissen geht.“ Die Verhältnismäßigkeit auf allen Ebenen sichtbar machen und dann abwägen … Da könnten die Statistiker, die Mathematiker, Psychologen, Wirtschaftstreibenden, Schüler, Hilfsbedürftigen und Kranken usw. einmal Stellung beziehen, denn der Globus hat noch mehr als Koronen zu bieten …
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Gut geschrieben. Es sind schwere Fragen und noch schwierigere Antworten.
Viele Grüße Monika
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