
H. G. Parry (Kurzinformation auf Randhoum House) brachte mit „Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep“ ihren ersten Roman heraus. Hauptprotagonisten sind die Geschwister Charles und Robert Sutherland. Beide könnten nicht verschiedener sein. Robert Sutherland arbeitet als Rechtsanwalt in Wellington, in Australien. Charles Sutherland ging schon mit 13 nach Oxford und kam als Doktor und Literaturprofessor zurück nach Australien.
Charles Surtherland ist hochbegabt und ein „Beschwörer“. Er kann Personen oder auch Sachen aus Büchern herbeilesen. Das bedeutet, dass aus den fiktiven Figuren reale Figuren werden. Seine Eltern sowie sein älterer Bruder wollten, dass dies geheim blieb und trieben ihn jedes Mal dazu, die Figuren wieder zurückzulesen. Nachdem Charles nach Oxford gegangen ist, hat Robert nicht mehr viel von ihm gehört. Nach seiner Rückkehr nach Australien jedoch, rief Charles Robert zu jeder Tages- und Nachtzeit an, wenn er aus Versehen eine Figur herbeigelesen hatte und nicht mehr alleine imstande war, sie zurückzulesen. Die Freundin von Robert, Lydia, fragt schon nach, warum Charles die Hilfe von Robert zu so unterschiedlichen Zeiten braucht. Jedoch Robert möchte das Familiengeheimnis bewahren.
Im Laufe der Zeit entdeckten die Geschwister eine geheime Straße in Wellington, die fiktive Figuren beherbergt, die Menschen aus Versehen herbei gelesen habe und es nicht einmal bemerkt haben. Das geschehe, wenn man sich sehr in ein Buch vertieft und es von Grund auf versteht. Anfangs war es interessant, diese neue Welt zu entdecken. Jedoch warnte Uriah Heep (Figur von Charles Dickens), dass eine neue Welt kommen werde. Diese würde alles auf den Kopf stellen. Es veränderte die Straße, da sie immer größer wurde. Der zweite Beschwörer wurde zu einer Bedrohung. Im Laufe dieses Konfliktes begab sich Robert Sutherand auch auf die Suche seiner Familiengeschichte und der Frage, ob sein Bruder adoptiert sei. Er wurde nämlich aufgrund seiner Akten tot geboren und nach 20 Minuten war er wieder lebendig.
Die Lösung dieses Rätsels konnte nur die Mutter der Geschwister geben. Sie ist nämlich auch eine Beschwörerin, hat dies aber selbst geheim gehalten. Sie hat einmal im Alter von vier Jahren etwas herbei gelesen. Die Extremsituation der Totgeburt hat ihre Fähigkeiten wieder belebt und sie las ein Baby herbei aus „David Copperfield“. Ist Charles nun David Copperfield oder konnte er sich frei entwickeln? Kann er sich der Bedrohung des zweiten Beschwörers entgegenstellen?
Das Buch beantwortet diese Fragen und lässt sich schnell und flüssig lesen. Es gibt zudem einen schönen Einblick in die literarische Welt, vor allem von Charles Dickens, aber auch Figuren von Jane Austen oder Sir Arthur Conan Doyle sind hier zu finden. Es ist spannend und sehr zu empfehlen. Da bleibt mir nur noch eins: Warten auf weitere Bücher von H.G. Parry.