Homeoffice: Fluch oder Segen?

Das Homeoffice erlebt in Zeiten des Corona-Virus einen enormen Aufschwung. Ist es ein Fluch oder ein Segen?

Die einen können es derzeit, die anderen wiederum nicht. Diejenigen, die es können, arbeiten zur zeit vermehrt im Homeoffice. Das liegt einerseits daran, dass die Schulen, Kindergärten und Kitas geschlossen sind und die Kinder versorgt werden müssen, andererseits aber auch an den Bestimmungen wegen des Corona-Virus, das nun schon zwei Wochen in Kraft ist. Betriebe, die den Mindestabstand nicht einhalten können und Homeoffice ermöglichen können, sind dazu gezwungen. Viele Unternehmen haben dabei ihre Belegschaft ins Homeoffice geschickt. Dafür gibt es im Internet sowohl rechtlichen Beistand als auch praktische Tipps. Doch ist es wirklich so schön, wie es sich viele vorstellen?

Schwer ist es vor allem für diejenigen, die neben Homeoffice auch ihre Kinder zu betreuen haben. Zwar gibt es dafür auch zahlreiche Tipps im Internet, aber selbst die helfen nicht, dass das Stundenkontingent voll ausgefüllt werden kann. Natürlich kommt es auch auf das Alter der Kinder an, aber die volle Aufmerksamkeit richtet sich in diesen Zeiten nicht unbedingt auf die Arbeit. Ein weiteres Problem ist der Abstand zwischen dem privaten Bereich und dem Bereich der Arbeit. Wenn der Feierabend da ist und der Rechner nur heruntergefahren wird, so hat man einen sehr kurzen Heimweg. Mir persönlich hilft er aber, Abstand zu gewinnen und mich auf den Feierabend vorbereiten zu können, um ihn dann gut genießen zu können. Für Alleinstehende in kleinen Wohnungen hat Homeoffice über einen längeren Zeitraum auch noch einen anderen Nachteil. Sie kommen weniger raus und haben kaum soziale Kontakte. In Bayern, wo es am strengsten reguliert ist, darf man nämlich nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt vor die Tür oder um in die Arbeit zu gehen. Wenn nun die sozialen Kontakte in der Arbeit entfallen, so können diese nur Kontakte über Telefonate oder Video-Anrufe pflegen. Das kann also auch zu einer seelischen Belastung werden.

Neben dem ganzen Negativen gibt es auch positive Aspekte des Homeoffice. Es gibt einen kürzeren Arbeitsweg. Damit hat man also mehr Zeit für seine Freizeit und kann diese intensiver nutzen. Manche berichten auch davon, dass die Zeit produktiver genutzt wird, da man im Büro öfter abgelenkt werde (was natürlich auch von der Familiensituation zu Hause abhängt in diesen Zeiten). Gut ist auch, dass Arbeiten auf vielen verschiedenen Kanälen stattfindet. Diese können hier für die Arbeit gut eingebunden werden und vielleicht auch besser in Zukunft genutzt werden. Müssen denn für ein Meeting auch Mitarbeiter aus einer fernen Stadt anreisen oder reicht eine Videoschaltung? Können wir daraus lernen und unnötige Dienstreisen dadurch vermeiden?

Die Aufzählung der Punkte ist bestimmt nicht vollständig, aber ich denke, dass man eines sehen kann. Homeoffice kann gut sein und sollte auch genutzt werden. Doch sollte es nicht das einzige Instrument werden. Wir können daraus alternative und flexiblere Arbeitsweisen entwickeln. Jedoch darf das Homeoffice nie ganz den Weg ins Büro ersetzen, da auch das Homeoffice seine Nachteile hat. Wir können nur alle hoffen, dass viele noch einen einigermaßen geregelten Alltag haben und dass der normal Alltag sowohl privat als auch beruflich bald wieder zurück kehrt.

Ein Gedanke zu „Homeoffice: Fluch oder Segen?“

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