Die Bedeutung der Namen unserer Wochentage

Die Bedeutung und der Ursprung der Wochentage sind sehr unterschiedlich und dabei auch spannend zu beobachten.

Unsere Wochentage haben jeder seine eigene Bedeutung. Doch kaum einer denkt darüber nach, was die Namen eigentlich bedeuten und woher sie überhaupt kommen. Jeder einzelne Name hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Ursprung. Das möchte ich hier kurz darstellen.

  • Montag: Der Montag war im alten Rom der Mondgöttin gewidmet und hieß „dies lunae“. Diese Assoziation wurde später in verschiedene Sprachen übernommen (franz. lundi, span. lunes). Im Deutschen wurde aus dem „Mond-Tag“ der „Montag“. In vielen westlichen Kulturen ist der Montag der erste Tag der Woche und zeigt somit den Beginn der Arbeitswoche an. Jedoch ist er in manch anderen Kulturen der zweite Tag (USA, Kanada und Japan zum Beispiel). Bei den Juden und Muslimen ist der Montag der Fasttag. Bei den orthodoxen Kirchen ist der Tag of der Verehrung der Engel gewidmet. (Quelle: https://www.timeanddate.de/kalender/wochentag/montag).
  • Dienstag: Dienstag (mitteldeutsch: „dingesdach“) geht auf den latinisierten Namen „Mars Thingus“ zurück. Dies ist der nordisch-germanische Gott Tyr. Er ist der Beschützer des „Things“ (Volksversammlungen und Gerichtsversammlungen nach germanischen Recht). Das Wort kommt aus dem Niedderrhein in das deutsche Sprachgebiet. Anders wird er aber auch im Bereich der Diözese Augsburg genannt („Aftermontag“, also „Nachmontag“), im bairischen wird er der Ertag genannt, zurückgehend auf den griechischen „Tag des Ares“. In Griechenland wird als Tag des Pechs bezeichnet, da an diesem Tag Konstantinopel gefallen ist. Auch in Spanien hat er diese Bedeutung. Im Judentum dagegen gilt er als guter Tag, da er im ersten Buch des Tanach zweimal so bezeichnet wird. (Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstag, https://de.wikipedia.org/wiki/Thing, https://www.timeanddate.de/kalender/wochentag/dienstag)
  • Mittwoch: Er kommt vom althochdeutschen mittiwehha unter Bezugnahme auf die christliche und jüdische Zählung der Wochentage. Damit wurde im Deutschen ein Anklang an vorchristliche Gottheiten vermieden im Gegensatz zu anderen Sprachen (zu Beispiel in England „wednesday“ in Bezug auf den Gott Wodan oder in Frankreich „mercredi“ in Bezug auf den Gott Mars). Isländisch, Finnisch und die meisten slawischen Staaten dagegen leiten den Mittwoch wie Deutschland von der jüdisch-christlichen Zählung der Wochentage ab. In der orthodoxen Kirche gilt er als Fastentag, da an diesem Tag Jesus verraten wurde. In den USA ist er als „hump day“ („Buckeltag“) bekannt, da er den „Buckel“ der Woche überwindet und auf das Wochenende zugeht. (Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Mittwoch, https://www.timeanddate.de/kalender/wochentag/mittwoch)
  • Donnerstag: Er leitet sich vom germanischen Gott Donar, Thor ab. Im altbabylonischen Reich (später auch im römischen Reich) wurde jeder Tag einem Gott gewidmet. Der Donnerstag war der „dies Iovis“, also der „Tag des Jupiters“, des höchsten Gottes in der römischen Mythologie. Andere Kulturen übernahmen dies, ersetzen dies aber mit ihren Gottheiten, wie Donar, wie auch in England mit „Thursday“. Im Hebräischen aber wird mit „jom chamischi“ nur der „fünfte Tag“ der Woche bezeichnet. Die bairische Redeweise „Pfinztag“ leitet sich womöglich über die gotische Vermittlung vom griechischen πέμπτη ἡμέρα pémptē hēméra ‚fünfter Tag‘ ab. (Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Donnerstag, https://www.timeanddate.de/kalender/wochentag/donnerstag)
  • Freitag: Er ist der germanischen Gottheit Frija (Frigg) gewidmet. Sie ist die Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft. Wie auch der Donnerstag einer Gottheit gewidmet ist, übernahm im römischen Reich an diesem Tag Venus die Rolle, deren Entsprechung im germanischen Frija ist. Der römische Urspung dabei ist noch in Frankreich (vendredi), in Italien (venerdi) und in Spanien (viernes) zu sehen. Im Judentum ist der Freitag dabei der Rüsstag und der Vortag zum Schabbat. Im Christentum gilt der Freitag als Fasttag zum Gedenken an die Leiden von Jesus Christus. In vielen Kulturen gilt der Freitag als Unglückstag zum Beispiel sollte man an diesem Tag keine Reise beginnen. Jedoch beim Säen ist der Freitag ein guter Tag. Der Freitag der 13. gilt dabei oft als Unglückstag, aber auch manchmal als Glückstag. Im Islam ist der Freitag der Ruhe- und Bettag der Woche, ähnlich dem Sonntag in den christlichen Religionen. (Quellen: https://www.timeanddate.de/kalender/wochentag/freitag, https://de.wikipedia.org/wiki/Freitag)
  • Samstag: Der Samstag ist nach traditionell christlicher und jüdischer Zählung der siebte und somit letzte Tag der Woche, nach internationaler Zählung aber der sechste. Mit dem „Tag des Saturn“ war der Samstag im römischen Reich der erste Tag der Woche, da Saturn den obersten Rang der sieben Wochentagsnamen in der abwärts ausgerichteten sidirischen Rangfolge einnnimt. In den meisten Ländern fängt mit dem Samstag das Wochenende an, wobei nicht alle Menschen frei haben (Verkäufer und viele andere Berufe). Der Samstag kommt aus dem jüdischen. Hier ist der Schabat der Ruhetag der Woche. In Israel haben an diesem Tag alle Geschäfte mit wenigen Ausnahmen zu. Mitunter hört man auch den Begriff Sonnabend für den Samstag. Dies kommt aus der germanischen Zeitrechnung, in der der nächste Tag mit dem Abend zuvor beginnt. Mehrere Weltreligionen übernehmen diese Zeitrechnung für ihre Feiertag (Islam, Judentum, Christentum). Das bekannteste Beispiel dürfte hierzulande Weihnachten sein. Weihnachten ist erst am 25. Dezember. Die Feier allerdings beginnt schon am Vorabend, also am Abend des 24. Dezember, der meist dann der „Heilige Abend“ bezeichnet wird. (Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Samstag, https://de.wikipedia.org/wiki/Siderische_Periode, https://www.timeanddate.de/kalender/wochentag/samstag)
  • Sonntag: Der Sonntag ist der Tag der Sonne. Im römischen Reich wurde er dem Gott der Sonne gewidmet („dies solis“). Auch die englische Sprache hat dies mit „sunday“ übernommen. In anderen Kulturen wurde der heidnische Ursprung durch eine christliche Bedeutung ersetzt: In Frankreich zum Beispiel heißt es „dimanche“, also „Tag des Herrn“ Heute ist es der siebte und somit letzte Tag der Woche. Doch bis 1975 war der Sonntag noch der erste Tag der Woche. Diese Regelung hin mit der christlichen Tradition zusammen. Dieser feiert ihn als wichtigsten Tag der Woche, da an diesem Tag Jesus Christus auferstanden ist und man diesem gedenkt. In christlich geprägten Ländern sind die meisten Geschäfte an diesem Tag geschlossen. In muslimisch geprägten Ländern und in Israel ist der Sonntag ein normaler Arbeitstag. (Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonntag, https://www.timeanddate.de/kalender/wochentag/sonntag)

Dies war ein kurzer Abriss über unserer Wochentage. Vielleicht ist ja der ein oder andere Aspekt dabei, der zum Nachdenken anregt. Ich fand es spannend und interessant, nicht nur die Tradition in unserer Sprache zu sehen, sondern auch die Ursprünge in anderen Sprachen zu sehen, sowie deren Kultur.

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