Gestern um 12 Uhr begann in München das alljährlich stattfindende Oktoberfest oder, wie es bayerisch heißt, die „Wiesn“. Mit einem „O’zapft is!“ eröffnet der Oberbürgermeister von München, dieses Jahr Reiter, traditionell nach dem Anstich die Wiesn. Heutzutage ist die Wiesn brechend voll. Du findest kaum einen Zeitpunkt, an dem es noch ruhig zugeht oder weniger Menschen unterwegs sind. Es ist zu einer Touristenattraktion und, um es so auszudrücken, zu einer Saufparty geworden, auch wenn nicht alle Besucher nur Alkohol trinken. Man hat manchmal den Eindruck. Zudem finde ich perönlich es einfach zu voll. Da erinnere ich mich gern an meine Kindheit vor etwa 20 Jahren. Damals konnte man am Sonntag vormittag noch in aller Ruhe über die Wiesn gehen und es war nicht viel los. Man konnte sogar ohne Anstehen problemlos in den Bierzelten und auf den Terassen einen schönen Platz finden. Was mich und meinen Bruder damals fasziniert hat, waren die Geisterbahnen. Wir mussten jede Geisterbahn fahren und suchten jedes Jahr, ob es eine neue gab, die wir ausprobieren wollten. Ebenso gut und in schöner Erinnerung habe ich die Wellen- und Holzrutsche. Das machte immer Spaß. Als ich alt genug war, durfte ich zum ersten Mal mit der Achterbahn fahren. Zuerst war ich etwas ängstlich. Doch nach der ersten Fahrt wollte ich dann noch einmal. Doch da es dann doch nicht gleich eine zweite Fahrt gab, verlor ich das Interesse an der schnellen Geschwindigkeit der Achterbahn. Leider hat sich auch das Interesse an der Wiesn stark abgeflacht, nachdem die Zuschauerströme immer riesiger wurden und es keinen Spaß mehr machte, durchzuschlendern, um es so salopp auszudrücken. Denjenigen, den solche Menschenmassen nichts ausmachen, wünsche ich viel Spaß. Ich für meinen Teil möchte die Theresienwiese in München zu dieser Zeit lieber meiden.
Sonntagsgedanken: Meine Kindheitserinnerungen an das Oktoberfest München
Gestern um 12 Uhr begann in München das alljährlich stattfindende Oktoberfest oder, wie es bayerisch heißt, die „Wiesn“.