Frames und Manipulationen in der Sprache

In der Juli Ausgabe von Welt der Wunder stand auf den Seiten 47 bis 49 ein interessantes Interview mit der Sprachexpertin Elisabeth Wehling über „Framing

In der Juli Ausgabe von Welt der Wunder stand auf den Seiten 47 bis 49 ein interessantes Interview mit der Sprachexpertin Elisabeth Wehling über „Framing: Die dunkle Macht der Worte“. Worte können vieles manipulieren. Das ist bekannt, auch wenn man in die Geschichte sieht. Man nehme zum Beispiel Hitler. Er hat es auch verstanden, mit Worten die Menschen zu seinen Zwecken zu manipulieren.

Doch was sind denn überhaupt Frames? Frame kommt vom Englischen und bedeutet Rahmen. Frau Wehling vergleicht das ganze mit einer Kamera. Diese „lenkt unsere Aufmerksamkeit auf einen Teil des Motivs und blendet anderes aus.“ Wir würden im Alltag nicht einmal merken, wie sehr unsere Entscheidungen von Frames abhängen, denn „nur etwa zwei Prozent unserer Denkens sind bewusste Vorgänge“. Sie erklärt es anhand eines Beispiels: „Gertrud schlägt den Nagel ein.“ Der altmodische Name führt bestimt einige dazu, an eine alte Dame zu denken, die mit einem Hammer, denn das ist das typische Werkzeug dafür, allein diese Aufgabe erfüllt. Das basiert alles auf unseren Erfahrungen. Wir „simulieren“ alles, sogar die Bewegung des Hamers im Gehirn, ähnlich wie die Erwähnung eines 13. Stocks oder Kellers, den Blickwinkel der Personen automatisch verändert.

Das sind allerdings nur einfache Beispiele. Man kann damit auch manipulieren, so dass man andere ins schlechte Licht rückt, wie mit einem „verdorbenen, schmutzigen Gedanken“, denn dies weckt Ekelgefühle. Viele Politiker benutzen dies. Als Beispiel wird in diesem Artikel Donald Trump genannt, weil dieser eine einfache Sprache dafür verwendet, die jeder versteht. Frau Wehling sagt dazu treffend: „Trump bedient sehr geschickt die Frames, die bei Menschen mit autoritär geprägtem Weltbild gut ankommen.“ Aus „schlecht“ wird zum Beispiel „widerlich“. Doch nicht nur Trump nutzt das, denn Politiker im Allgemeinen seien Elternfiguren. Dagegen lann man nur eigene Werte setzen, keine Fakten. Das Gehirn kann sich selbst einen negativen Gedanken vorsellen. Wie zum Beispiel bei dem Satz: „Es gibt keine rosa Elefanten.“ Stellen Sie sich als Leser nicht einen rosa Elefanten vor? Oder bei der Frage: „Sind Miganten kriminell? wird sofort eine Verbindung zwischen den Migranten und der Kriminialität hergestellt, obwohl man die Antwort noch überhaupt nicht gegeben hat.

Dieses Interview ist sehr aufschlussreich und lässt uns hoffentlich darüber nachdenken, wie sehr und schnell wir manipuliert werden können, ohne dass wir es merken. Die Sprache ist dabei ein wichtiges Instrument. Und das nutzen zum Beispiel viele Politiker, aber auch andere Persönlichkeiten bewusst und setzen es ein. Also ist ein kritischer, zweiter Blick immer sinnvoll. Doch dazu muss man bei einigen Aussagen erst einmal kommen.

Die Zitate stammen alle aus besagtem Interview der Juli-Ausgabe von Welt der Wunder (Seite 47 bis 49).

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