Heute ist der 1. Mai und traditionellerweise wird am heutigen Tag der Arbeit der Maibaum aufgestellt. Doch wo kommt es her und welche Brauchtümer haben sich dabei entwickelt.
Umstritten ist der Ursprung des Maibaums. Häufig werden die Germanen als Ursprung genannt, da sie Waldgottheiten in unterschiedlichen Baumriten verehrten. Daher werden sogar Menhire, Obelisken und schmanische Symboleim Zusammenhang mit dem Maibaum gebracht. Durchgängig lässt sich die Herkunft jedoch nicht belegen. In Folge der Christianisierung, in der heidnische Sitten unterdrückt und bestraft wurden, wurde die Tradition ein weiteres Mal unterbrochen. Caesarius von Heisterbach berichtet im Jahr 1224 erstmals wieder von einem Maibaumaufstellen. Weitere Dokumente folgten, bis der heutige Maibaum großteils aus dem 16. Jahrhundert entstand und als Kirchweihbaum, Ehrenmaibaum für Individiuen oder als mit Preisen behängte Kletterstange gilt. Ebenso haben sich viele verschiedene Bräuche entwickelt, von denen ich hier ein paar erwähnen möchte.
- Vor allem bekannt wird das Stehlen des Maibaums sein. In Ostfriesland muss der Wächter, die in der Nacht vor dem Aufstellen das verhindern wollen, eine Hand am Baum haben, ehe ein Fremder sich annähert. Wird dies verhindert und der Wächter so abgelenkt, dass drei Spatenstiche gegen den Maibaum ausgeführt werden, so gilt er als gestohlen. In Teilen Östereichs und Oberschwabens allerdings gilt er erst als gestohlen, wenn er vollstöndig umgelegt oder vom ursprünglichen Ort abtransportiert wurde. Es unterscheidet sich auch da von Region zu Region, wie das Maibaumstehlen zustande kommt.
- Wenn er nicht gestohlen wurde, dann begeht man meistens ein Stadt- oder Ortsfest, in dem der Maibaum feierlich aufgestellt wird. Je Nach Ort bleibt er dann bis zum Monatsende oder bis zum Herbst stehen. Entweder wird er dann versteigert oder bis zum nächsten Jahr eingelagert.
- bei den Liebesmaien stellen junge, unverheiratet Männer einen kleinen Maibaum vor den Häusern unverheirater Frauen als Gunstbeweis auf (Wikipedia). Üblich sind dabei mit Krepppapier geschmückte Birken. Dabei hatten die Farben ursprünglich eine Bedeutung. Nach einem Monat holt derjenige ihn wieder ab, der ihn aufgestellt hat. Kuchen, ein Essen oder ein Bier von der Tochter oder der Mutter des Hause lösen den Maibaum dann aus als Dank für die Aufstellung. Nach er Auslösung darf die Frau eine dünne Scheibe vom Fuß als Erinnerung absägen. Das Gegenstück allerdings sind die Schadnmaien für eine bösgemeinte Heimzahlung
- Maibaumkraxeln ist auch eine beliebte Tradition. In einer bestimmten Höhe wird eine Glocke angebracht. Der Schnellste, der hinaufgekraxelt ist, hat gewonnen. Dabei gibt es auch Publikumswettbewerbe wie das Polsterklopfen. Die Gegener siten sich auf dem Maibaum mit einem Polster gegenüber und versuchen sich gegenseitig mithilfe eines Polsters herunterzustoßen. Der Sieger wird im KO-System ermittelt.
Egal ob mit oder ohne Tradition, ich wünsche euch einen schönen 1. Mai.