Als ich in die Schule gegangen bin, erinnere ich mich noch genau, dass ich immer wieder diese gelbe Telefonzellen gesehen habe. Ich hatte sogar eine Karte dabei, damit ich im Notfall telefonieren konnte. Auf FAZ habe ich gelesen, dass die letzte gelbe Telefonzelle nun Geschichte ist. Es gibt sie zwar noch, die Telefonzellen, aber nicht mehr in den Mengen wie früher und nicht mehr in dem Anfangsdesign, nämlich als gelbe Telefonzelle, denn im Laufe der Jahre hat die Telekom ihre Zellen in ihren Farben gestaltet: weiß, grau und magenta.
Ich selbst nutze zwar auch ein Handy, das gebe ich ehrlich zu. Daher sind die Telefonzellen auch weitestgehend obsolet geworden. Sie werden kaum noch genutzt und daher auch immer mehr abgebaut, bis vielleicht irgendwann keine einzige mehr übrig ist. Jedoch sollten wir uns Gedanken darüber machen, was es heißt, ständig erreichbar zu sein, denn das ist der gegenteilige Trend. Vielleicht haben wir auch mal den Mut, das Handy bewusst auszuschalten und mal nicht erreichbar zu sein, sei es in der Nacht neben dem Bett beim Schlafen oder als eine Art Mittagspause oder in der Früh nicht gleich einen Blick auf das Handy zu werfen. Wir sind viel zu abhängig geworden davon. Das merkt man unter anderem an verschiedenen Situationen, von denen ich zwei kurz anmerken möchte.
- Nehmen wir einmal an, wir gehen gemeinsam Essen. Das Essen steht auf dem Tisch und das Handy klingelt. Die erste, instinktive Reaktion ist, zumindest nachzuschauen, wer anruft. Meistens jedoch geht man dann doch gleich ran. Das allerdings ist gegenüber dem Mitmenschen nicht besonders höflich, da man ja mit demjenigen Essen gegangen ist und man doch eigentlich seine Aufmerksamkeit dem Gegenüber nach richten sollte. Wenn das handy jedoch aus ist, dann sieht man es hinterher und kann zurückrufen.
- Genau das gleiche empfinde ich vor allem, wenn man an einer Theke steht, sei es Fleisch, Wurst, Brot, Gemüse oder ähnliches. Man ist im Kaufgespräch, was man denn gern haben möchte und lässt die Verkäuferin stehen, weil das Handy läutet. In solchen Momenten wünschte ich mir die zeit zurück, in denen es das noch nicht gab. Die paar Minuten kann man doch wohl noch abwarten.
In beiden Situationen ist eine Respektlosigkeit dem Gegenüber, dass man dem Handy mehr Aufmerksamkeit schenkt. Daher ist es auch mal sinnvoll, das Handy einfach zu ignorieren. Sich bei jemanden zu melden, kann man immer noch. Auf die Minute kommt es bei den meisten Gesprächen auch nicht an.